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Andromeda M31 fotografieren mit Smart-Teleskopen – unsere Einstellungen & Erfahrungen

🔭 Objekt: Andromeda M31 🌌 Typ: Galaxie 📅 Aufgenommen: 24.11.2025

Aufnahmedaten

Objekt Andromeda M31
Datum 24.11.2025
Aufnahmeort Hennef Uckerath
Equipment Dwarf 3

Die Andromeda-Galaxie M31 ist für viele der Einstieg in die Deep-Sky-Fotografie. Riesig, hell und an dunklen Nächten sogar mit dem bloßen Auge sichtbar – perfekt, um die Möglichkeiten von Smart-Teleskopen wie dem Seestar S50 oder der DWARF 3 auszureizen.

In diesem Beitrag zeigen wir dir, wie wir Andromeda aufnehmen, welche Einstellungen wir nutzen und worauf du achten solltest.

Was ist die Andromeda-Galaxie?

Andromeda (Messier 31) ist unsere Nachbargalaxie in rund 2,5 Millionen Lichtjahren Entfernung. Sie ist eine gewaltige Spiralgalaxie, ähnlich wie unsere Milchstraße, und erstreckt sich am Himmel über mehr als 3 Vollmonddurchmesser – nur ist sie viel lichtschwächer verteilt.

Gerade deshalb sieht sie auf Fotos eindrucksvoller aus als visuell im Okular:
Auf der Kamera holst du Strukturen, Staubbänder und sogar die kleinen Begleitgalaxien M32 und M110 heraus.

Wann und wo sieht man Andromeda?

  • Beste Jahreszeit: grob August bis November
  • Beste Uhrzeit: ab Einbruch der Dunkelheit, wenn das Sternbild Andromeda/ Pegasus hoch genug steht
  • Richtung: vom mitteleuropäischen Standort aus meistens Richtung Ost–Südost am Abend, später Süd
  • Voraussetzungen: möglichst dunkler Himmel, wenig Mond, klare Luft

Tipp: Nutze eine App wie Stellarium, SkySafari oder die interne GoTo-Funktion deines Smart-Teleskops – einmal angetippt, und das Objekt wird automatisch angefahren.

Andromeda mit dem Seestar S50

Der Seestar macht dir das Leben leicht: Objekt auswählen, starten, laufen lassen. Trotzdem ein paar Einstellungen, die sich bei uns bewährt haben:

Unsere typischen Seestar-Einstellungen

  • Modus: Deep-Sky / „Galaxy“
  • Belichtungszeit: 10–15 Sekunden pro Frame
  • Gain/Empfindlichkeit: Auto oder mittlerer Bereich (je nach Himmel)
  • Gesamtbelichtungszeit: 30–60 Minuten
  • Filter: ohne Filter oder leichter UHC/CLS, wenn du viel Lichtverschmutzung hast

Je länger du laufen lässt, desto mehr Details tauchen im Live-Stacking auf. Nach 10–15 Minuten sieht man schon klar die Galaxie, nach 60 Minuten kommen Staubbänder und äußere Strukturen schön raus.

Andromeda mit der DWARF 3

Auch mit der DWARF 3 lässt sich M31 super aufnehmen. Hier hat sich bei uns ungefähr Folgendes bewährt:

Unsere DWARF-Einstellungen (Beispiel)

  • Brennweite: lange Brennweite (Tele-Modus)
  • Belichtungszeit pro Bild: 10–15 Sekunden
  • ISO/ Gain: mittlerer Bereich, nicht maximal, um das Rauschen im Griff zu behalten
  • Anzahl Frames: 200–400 Einzelbilder
  • Gesamtbelichtung: 30–60 Minuten, gern mehr, wenn der Himmel es zulässt

Die DWARF speichert die einzelnen Frames, die du später in Siril, PixInsight oder Photoshop stacken und bearbeiten kannst.

Bildbearbeitung: So holen wir mehr aus M31 heraus

Egal ob Seestar oder DWARF – nach dem Aufnehmen beginnt der zweite Teil der Magie: die Bearbeitung.

Typischer Workflow bei uns:

  1. Stacken
    • Seestar: App-Stack exportieren oder RAWs separat verarbeiten
    • DWARF: Lights + Darks in Siril, DSS oder PixInsight stacken
  2. Hintergrund neutralisieren
    • Farbstich entfernen (meist leicht grünlich oder rötlich)
    • Hintergrund dunkler, aber nicht komplett schwarz
  3. Nichtlineares Stretching
    • Helligkeitskurve anpassen, um die Galaxie langsam „herauszuziehen“
    • darauf achten, dass Sterne nicht ausbrennen
  4. Farb- und Kontrastanpassung
    • Galaxie leicht ins Bläuliche–Gelbliche ziehen
    • Staubbänder betonen, Hintergrund glätten
  5. Feinschliff
    • leichtes Nachschärfen
    • dezente Rauschreduzierung
    • ggf. Sterne minimal verkleinern, damit die Galaxie mehr wirkt

Unsere Erfahrungen mit Andromeda

  • Andromeda ist ein perfektes „Erstes großes Objekt“ für Einsteiger.
  • Smart-Teleskope nehmen dir die komplizierte Technik ab – du kannst dich auf Bildaufbau und Bearbeitung konzentrieren.
  • Längere Sessions lohnen sich: Eine Stunde Belichtung wirkt wie ein anderer Himmel im Vergleich zu 10 Minuten.

Fazit

Mit einem Seestar S50 oder einer DWARF 3 kannst du mit überschaubarem Aufwand ein richtig starkes Bild der Andromeda-Galaxie aufnehmen – sogar aus lichtverschmutzten Regionen.

Wenn du Fragen zu unseren Einstellungen oder zur Bearbeitung hast, schreib uns gern.
Und wenn du eigene Andromeda-Aufnahmen hast: ab damit in unsere Galerie